11. Tag – Adieu und auf Wiedersehen
Unserem letzten Tag auf Island haben wir ruhig angehen lassen. Den Tag läuteten wir mit einem kurzen Spaziergang auf den Berg hinter unserer Unterkunft ein, um noch einmal einen Blick auf Reykjavik, das Meer und die Umgebung zu zu erhaschen.
Danach entschlossen wir uns noch einmal zu einer ruhigen Stelle an der Kontinentalspalte zu fahren, um nicht nur verrückte Asiaten oder deutsche Reisegruppen zu bestaunen, sondern die Sehenswürdigkeit selbst. Nach einer Klettertour durch das Geröll innerhalb der Spalte ging es dann weiter zu einem weitläufigen Geothermalgebiet im Süden und damit in der direkten Nähe unserer ersten Unterkunft. Wir machten heute also die Runde rund um Island voll. Ziel im Geothermalgebiet war ein heißer Bach in dem man baden kann. Leider haben wir ihn nicht erreicht, da es anfing zu regnen und wir unsere Wanderung abbrechen mussten, da wir genau am heutigen Tag unsere Regenhosen in der Unterkunft gelassen hatten bzw. sie schon im Koffer verstaut waren. So haben wir aber direkt eine Sehenswürdigkeit für unsere nächste Reise nach Island.
Während unserer Wanderungen hatten wir bis dahin trotzdem etwas Zeit und so zogen wir für uns noch einmal ein Resümee zu der Reise und nahmen damit auch Abschied von der Insel.
UNSER RESÜMEE:
Mit Island haben wir für uns den wohl schönsten Reiseort in Europa gefunden. Für uns als Naturliebhaber haben wir alles in einem Urlaub vereinen können, was uns wichtig ist –
- Ruhe
- wunderschöne Landschaft und interessante Flora & Fauna
- vielfältige Möglichkeiten von Aktivitäten & Wandermöglichkeiten
Island hat uns soviel geboten, dass wir aktuell ernsthafte Bedenken haben, dass wir zukünftige Urlaube nur noch langweilig finden werden. Zudem ist Island ein Mix aus Schottland, Neuseeland und Norwegen. Damit sind auch direkt drei unserer nächsten potentiellen Reiseziele abgehackt, was es nicht einfacher macht.
Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Insel nichts für Leute ist, die Badeurlaub, Sonne & Wärme (ausgenommen Erdwärme) suchen. Dies findet man hier eher selten, es sei denn man gibt sich mit den Thermalschwimmbädern zufrieden, die es in jedem Ort gibt. Aber da wir im Urlaub nach diesen Attributen nicht suchen, waren wir ganz froh, dass wir mit Island der Hitze in Deutschland entfliehen konnten. Auch für Menschen, die kulinarische Höchstansprüche haben, ist Island wahrscheinlich nicht der richtige Reiseort oder diese Personen müssen extrem viel Taschengeld einpacken, denn bei Restaurantpreisen von ca. 40-60 € pro Person wird ein Abendessen für unsere Verhältnisse extrem teuer. Mit Selbstversorgung oder gar einer Reise im Campingwagen kann man hier jedoch etwas Geld sparen.
Damit wären wir auch beim nächsten Thema – was würden wir bei der nächsten Reise anders machen?
Für unsere erste selbstgeplante Reise nach Island war die Tour sehr gut und wir haben das maximale aus den 11 Tagen rausgeholt. Sollten wir noch einmal eine Reise nach Island unternehmen – und dies werden wir tun, vorausgesetzt die Preise steigen durch die florierende Wirtschaft und dem Tourismusboom nicht noch weiter an – würden wir aber mit einem Campingwagen über die Insel tingeln. Ein Campingwagen bietet folgende Vorteile bei einer Umrundung der Insel:
- er bietet einen Rückzugsort bei dem sich doch recht schnell ändernden Wetter
- man hat eine beständige Unterkunft und es ist damit entspannter, als jeden Tag die Koffer neu zu packen
- man kann selbst entscheiden, wo es einem gefällt und wie lange man dort verbringt
An einigen Orten wären wir gerne länger geblieben, da sie so beeindruckend waren. Leider mussten wir aber oft weiter, um zu nächsten Unterkunft zu kommen oder die weiteren Sehenswürdigkeiten noch zu schaffen. Für eine ausgiebige Reise sollte man daher mindestens 14 Tage einplanen. In einem Kurzurlaub von 7 Tagen würde man wahrscheinlich nur Reykjavik und den die nähere Umgebung erkunden können, was aber auch für einen ersten Eindruck reicht, denn man weiß ja nicht, was einem im Rest von Island erwartet 🙂
Sollte jemand von euch einmal die Insel besuchen, hier unsere TOP 3 der Sehenswürdigkeiten:
- Küstenort Bakkafjördur bei Sonnenschein
Kein Ort war so entspannt und bezaubernd. Die Fahrt über die Passtraßen, der Blick auf schneebedeckte Hügel und auf der anderen Seite das Meer, der Wohnort der Elfenkönigin und die zuckersüßen Papageientaucher haben uns einfach nur glücklich gemacht.
2. Der Wasserfall Skogurfoss und der dazugehörige Wanderweg
Die imposante Höhe des Wasserfalls und die daran anschließende Wanderung über die Bergkämme mit Blick auf den Eyjafjallajökkull (den Vulkan, den wohl alle kennen) war super entspannend und imposant.
3. Gletschereis am Jökulsalon und Diamond Beach
Wie es donnert wenn Gletschereis bricht hat uns nachhaltig beeindruckt. Der Spruch ‚das ist nur die Spitze des Eisberges‘ bekam hier eine Bedeutung, als sich eine ‚Eisscholle‘ drehte und ein mega Eisberg zum Vorschein kam.
Insgesamt war es also ein super Urlaub. Er hat uns neue Eindrücke und Erfahrungen gebracht und uns in schweren Zeiten (Unterkunft & Einsamkeit am Westfjörd, gefährliche Fahrtstrecken) zusammengeschweißt 🙂 .
Wie in jeder guten Rede 🙂 möchten wir natürlich wichtigen Akteuren danken. Unser erster Dank geht an unsere Glas-Trinkflasche Emil, die wir uns von einem Geschenkgutschein von unserer lieben Freundin Sehrish gekauft haben. Ohne sie hätten wir nicht den einzigartigen Geschmack von frischen Gletscherwasser mitbekommen, welches man hier an jedem Wasserhahn bekommt und wir so unseren Durst kostenlos auf den Touren stillen konnten. In Deutschland wird sowas dann als teures Edelwasser in Plasteflaschen mit dem Namen Voss verkauft.
Der größte Dank geht natürlich an – die Spannung steigt – Picanto!!! Er hat uns über 2000 Kilometer über die Insel getragen. Mega. Die Türen quietschen jetzt vom Staub der Schotterpisten, trotzdem wir sie mit Butter eingefettet haben, der Lack ist an den Seitenschwellern ab und er ist innen wie außen total eingestaubt. Aber er fährt und wir hoffen noch lange, denn wir haben die leichte Befürchtung, dass er nach unserer Tour in die Presse kommt oder nach Afrika verkauft wird, da er jetzt über 90.000 Kilometer auf dem Tacho hat.
Natürlich möchten wir auch allen Lesern danken, die sich für unsere Geschichten interessiert haben. Wir sehen uns in Deutschland wieder.
P.S.: Einen Dankesgruß haben wir noch – Danke Familie Wiesenäcker-Dörner, dass ihr auf unser Baby Garten Nr. 47 aufgepasst habt und Volker, dass du Haus und Hof betreut hast!









