3. Tag – Eis, Eis, Baby
Heute ging es auf zur nächsten Unterkunft nach Höfn. 352 km und damit auch viel Eis lagen vor uns. Einen ersten kurzen Abstecher machten wir zum Strand in Vik, wo es glitzernden schwarzen Lava-Sand und riesige Basaltsäulen zu sehen gab, die angeblich fleißige Trolle geschaffen haben sollen.
Danach sollte es streng entlang der Straße 1 gehen, der sogenannten Ringstraße, die einmal um die Insel führt. Ein Road-Trip quasi. Damit unsere Reise in den nächsten Tagen gut läuft, sind wir den Anweisungen der Einheimischen gefolgt und haben einen Steinturm an der Ringstraße gebaut. Das soll nämlich Glück bringen. Wir müssen sagen bis jetzt hat es gewirkt – alle Flugenten und Vögel konnten unserem Auto rechtzeitig ausweichen und uns ist bis jetzt auch kein weiterer Unfall passiert. Läuft also…
Bei Foss zeigten sich dann auch die ersten Vorboten der Gletscher, die wir heute besichtigen wollten, in Form eines reißenden Flusses direkt neben der Straße. Strahlend blaues Wasser zwischen grünen Wiesen, das ist Islands Süden.
Aber nun fix zum ersten Gletscher, den Svinafellsjökull ‚Schweinefelsengletscher‘. Wie immer haben wir uns mit diesem Gletscher den weniger touristisch erschlossenen Gletscher ausgesucht. Das heißt für uns und unseren ‚Kleinst’wagen, dass wir 2 km über eine Schotterpiste fahren mussten und schon befürchteten, dass wir auf dem Rückweg die Federn oder gar gleich die ganze Achse austauschen müssten. Aber Picanto hat es überstanden und wir mit leichten Rückenschmerzen auch 🙂 Dafür überraschte uns am Ende des Weges ein riesiger Gletscher am Fuße des höchsten Bergs Islands (2110 Meter), welcher sich jedoch hinter Wolken zum größten Teilen versteckte.
Angespornt von dem überstandenen Holpertrip wollte sich Picanto direkt mit den ganz großen messen.
Er musste aber einsehen, dass hier noch etwas Größe und Masse fehlt und so ging es weiter auf der gut befestigten Ringstraße Richtung dem Gletschersee Fjallsarlon.
Hier lachte uns blaues Eis an und man hörte wie es knisterte, wen sich das Eis vom Gletscher löste. Unglaublich und wir dachten schöner kann es nicht werden.
Aber Island überraschte uns wieder und es wurde noch besser. Man kann fast sagen, dass es unglaublich war. Am Jökulsarlon strahlte das Eis noch blauer. Kristallklare Eisschollen trieben an uns vorbei und damit direkt ins Meer. Es war schön, aber auch traurig zugleich, da einem hier bewusst wird, was Klimawandel heißt und das es diesen Gletscher irgendwann nicht mehr geben wird.
Es lässt sich nicht in Worte fassen, wie es donnert wenn Eisschollen dieser Größe brechen, gegen andere Schollen rammen und auf der Strömung ins Meer getragen werden. Wie auf dem Jahrmarkt staunten wir und die Menschen um uns rum, wenn dies passierte. Zu Fuss ging es weiter zum Diamonds Beach. Als wir am Strand standen wussten wir, wie der Strand zu seinem Namen gekommen ist. Nicht der glitzernde Lavastrand war Namensgeber, sondern die zerbrochenen Eisschollen, die sich am Strand sammelten und auf dem schwarzen Untergrund wie Diamanten in der Sonne strahlten.
Den Geschmackstest von Gletschereis haben wir natürlich auch gemacht, da Jens bei dem ganzen Eis Appetit auf seine Leibspeise bekam. Wir können euch sagen – es schmeckt nach nichts. Wie überraschend. Danach ging es Richtung Höfn in unsere Unterkunft, die scheinbar mal eine Garage war. Mal schauen, wie wir hier schlafen werden.


















5 Gedanken zu „3. Tag – Eis, Eis, Baby“
Na ihr Urlauber, So schöne Fotos. Da hat sich die Kamera doch gelohnt. Jeden Tag freuen wir uns auf eure Berichte. Nur nicht nachlassen. Ihr habts drauf. Liebe Grüße Simone und Frank
Wir geben uns Mühe, hoffentlich gehen uns nicht die Geschichten und Bilmotive aus ?
Auch für uns ist das eine schöne Sache, abends nochmal die Bilder in Ruhe auszuwerten, die Besten rauszusuchen und den Tag nochmal Revue passieren zu lassen. Grüße von der Insel. Jens
Sehr sehr schön und kurzweilig geschrieben.Die Fotos machen echt Feenweh!
Geil geschrieben. Tolle Bilder! Geniale Reise 🙂 Picanto soll euch noch hunderte Kilometer weit tragen!!! Ein bisschen Mitleid hatte ich ja schon mit ihm, als er neben dem großen Stand. Aber wir lachen mit ihm. Ciao und babygrüsse ???
Wow, sehr schön. Viel Spaß weiterhin im wunderschönen Island.