5. Tag – Expedition zum Mars

5. Tag – Expedition zum Mars

350 Kilometer lagen heute vor uns und damit haben wir heute die 1000 Kilometer-Marke auf unserer Tour geknackt. Bei strahlenden Sonnenschein ging es los auf den Weg Richtung der zweitgrößter Stadt Islands Akureyri, die Hauptstadt des Nordens. Der Weg schlängelte sich diesmal durch Lavagebiete bis auf 1000 Meter Höhe. Am Wegesrand sahen wir viele Steinhügel, die wie auf der Perlenschnur aufgereiht, früher den Reitern den richtigen Weg zeigten:

Interessant war es, dass man wieder direkt bemerkte, dass über längere Zeit keine größere Sehenswürdigkeit an der Route lag. Ist dies der Fall wird es auf der Straße nämlich wesentlich ruhiger. Da kann man auch mal eine Pause direkt auf der Straße einlegen und aus Langeweile auf Dummheiten kommen.

Aber spätestens an der nächsten Sehenswürdigkeit ist man wieder unter Menschen. Lustigerweise sieht man dann auch häufig die Personen wieder, die in die gleiche Richtung auf der Straße 1 fahren. So haben wir heute z.B. andere Gäste von der ersten Unterkunft wiedergesehen. So geht es uns häufig, wenn wir an den bekannten Sehenswürdigkeiten herumspazieren. 

Unser erster Stopp auf der heutigen Route war der Dettifoss, der größte Wasserfall Europas. 23.000 Tonnen Material befördert er wohl jeden Tag vom Gletscher ins Meer.

Nächster Halt war dann der Mars. So zumindest wirkte das Gebiet in dem das Aufeinandertreffen der Eurasischen Platte und der Nordamerikanischen Platte zu enormen geothermalen Aktivitäten führt. Für uns hat sich dies durch Schwefeldampf geäußert, der durch Erdspalten und brodelnde Erdlöcher seinen Weg an das Tageslicht sucht. In Kafla besuchten wir daher ein Kraftwerk, welches aus dem heißen Dampf 75 % des Energiebedarfs Islands erzeugt. (99% der Energie wird in Island aus erneuerbarer Energie bereitgestellt)

Direkt neben dem Kraftwerk konnten wir auch einen Kratersee des Krafla-Vulkans besichtigen, dem die Region sein Aussehen verdankt.

Nun ging es zu unserem Highlight des Tages. Dabei mussten wir im wahrsten Sinn des Wortes nur unserer Nase folgen. Am Namafjall tritt Schwefelwasserstoff aus, welches den übelsten Gestank nach faulen Eiern erzeugt, den man sich vorstellen kann.

Einziger netter Nebeneffekt ist, dass der heiße Wasserdampf das Gefühl von Dampfsauna erzeugte. Nur dass es leider nicht nach Tannennadel sondern eben nach faulen Eiern roch. Kurzzeitig habe ich überlegt, ob ich nicht direkt in die brodelnden Löcher springe, da sich neben dem Schwefel (gelb) auch Gips (grau) und Kieselsäure (weiß) ablagert und damit beste Zutaten für eine Hautmaske enthält. Ich habe es aber gelassen, war doch etwas heiß.

Hier ein Paar akustische Eindrucke, wie die ‚Erde‘ brodelt:

 

Der kleine Picanto hat uns dann direkt Richtung unserer neuen Unterkunft getragen, wo wir nun 3 Nächte verbringen werden und sich so hoffentlich etwas Entspannung von den langen Touren einstellt.

Zum Dank hat Pincato auch gleich eine Wäsche erhalten, die man hier an den Tankstellen kostenlos in Form von Selbstwaschboxen bekommt. Nach den letzten Off-Road-Touren ist das Auto nämlich bin in die letzten Ritzen verstaubt, so dass bereits die Türen quietschen – upps. Aber so sieht man die Schrammen vom Unfall weniger 🙂

Sonnige Grüße von der Insel und bis morgen.

3 Gedanken zu „5. Tag – Expedition zum Mars

    1. Ohja, der hat mehr drauf als man denkt. Durch den extremen Staub haben die Türen schon richtig derb geknarzt, wie ein altes Scheunentor. Wir mussten hier etwas mit Smjör nachhelfen 🙂 Jetzt quietscht nix mehr…

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