6. Tag – Fischers Fritze fischt frische Fische
Nach den langen Reisestrecken der letzten Tage, kam es uns gerade recht, dass wir jetzt ein paar Tage in den ruhigen Fjorden des Nordens verbringen. Unser Ferienhaus ist einfach traumhaft, wir schauen vom Frühstückstisch direkt auf den Fjord. Wir begrüßen und verabschieden jedes Boot was den Hafen verlässt oder wieder reinkommt.
Verwöhnt von den spektakulären Sehenswürdigkeiten der letzten Tage suchten wir die nächsten Attraktionen. Wir schlängelten uns am Vormittag entlang einiger Fjörde und besuchten einige Fischerdörfer. Hier duftet es in jeder Ecke anders. Mal nach leckerem Essen, mal nach Fischfabrik. Hier sind sehr wenige Touristen unterwegs, das geschäftige Treiben ist von der Fischerei geprägt. Ganz im Gegensatz zum touristischen Süden.Wir haben viele restaurierte Häuser gesehen, frischen Fisch gegessen und die Sonne genossen, die sich wie jeden Tag dann nachmittags blicken ließ.
Am Heringsmuseum kann man gut erahnen, wie hier früher gelebt und gearbeitet wurde. Hier wurden in Massen Heringe gesalzen und in Fässer eingemacht, die Fässer stapelten sich im gesamten Hafengelände. Aufgrund der rauen Bedingungen und des zusätzlichen Pökelsalzes verwittert alles ziemlich schnell, der Stahl einiger Exponate ist komplett vom Rost weggefressen.
Zwischen den Fjorden haben wir viele Tunnel durchquert. Einige der Tunnel erinnerten mich irgendwie an meine Jugend, als wir im Schaubergwerk im Harz mit der Grubenbahn durch die Stollen fuhren. Eine enge einspurige Straße, die gerade genug Platz für einen LKW bietet, alle 400-500m eine Ausweichbucht in der man den Gegenverkehr passieren lässt, und die Wände schroff und nass. Das wäre in Deutschland nicht denkbar. Das Ziel war die nördlichste Stadt Islands. Wir waren hier nur noch 50km vom Polarkreis entfernt. Am Leuchtturm hielten wir Ausschau nach Orka-Walen und Seehunden, die hier manchmal zu sehen sein sollten. Aber wir sahen nur das weite Meer, Berge und ein paar dusselige Schafe, die sich den Hintern an herumliegenden Findlingen kratzten.
Auf der Rückfahrt merkten wir, dass wir schon wieder weit über 150km geschrubbt haben und wir gerade hier im ruhigen Norden einfach mal einen Gang zurückschalten sollten. Wir suchten uns den besten Ausblick und machten es uns gemütlich. Erst schauten wir noch mit einem Auge übers Wasser nach Walen, dann schlummerten wir eine Runde. Zurück in der Unterkunft perfektionierten wir die Entspannung: Unsere Gastgeber ließen uns den Hot Pot mit warmen Thermalwasser voll und wir genossen den herausragenden Blick die Abendsonne über unserem Fjord.















