8. Tag – Westfjorde mit Planänderung
Wie vom Wetterbericht vorhergesagt hatten wir heut relativ mieses Wetter. Wolken, Nebel und leichter Regen, alles durcheinander. Das hat uns aber nicht so viel ausgemacht da wir sowieso Reisetag hatten. Unser Weg zur nächsten Unterkunft in den Westfjorden führte zunächst durch die Hochburg der Pferdezucht und damit an tausenden Islandpferden vorbei. Wir mussten hier kurz innehalten und streicheln. Die Pferde sind so neugierig, die kommen sofort angetrabt und kucken, wer da am Zaun steht.
Wir haben uns schon sehr an hiesige Traditionen angepasst und sprechen uns nunmehr mit unseren isländischen Familiennamen an: Jennifer Norbertsdóttir und Jens Franksson. Der Nachname wird in Island nämlich nicht als Teil des Namens angesehen, sondern eher als Herkunftsangabe.
Heute gibt es wirklich nicht viel zu berichten, wir sind lange, lange durch Pampa gefahren. Wir realisierten, dass wir ziemlich weit von der Ringstraße weg nach Norden fuhren, wo ziemlich wenig los ist und aktuell schlechtes Wetter war. Die Kombination gefiel uns nicht so. Wir überlegten kurz, ob wir die Unterkunft nicht doch auslassen und weiter Richtung Reykjavik weiterfahren, um dort mehr Zeit zu haben. Aber wir dachten g’zahlt isch g’zahlt und wir fuhren weiter ins Niemandsland. Die Straßenverhältnisse wechselten zwischen Schotterpiste und Asphaltstraße mit ungläubig glotzenden Schafen am Wegesrand.
An der Küste lag unheimlich viel Treibholz und Unrat, das zum Großteil auch aus Sibirien hier her gespült wird. Die Einheimischen sammeln das ganze dann und verwerten es offensichtlich weiter. Wir taten es ihnen gleich und Treibholz wanderte in unser Reisegepäck.
Trotz des schlechten Wetters und der für uns inzwischen trist wirkender Landschaft konnten wir die Natur genießen und die schönen Momente festhalten. Jennifer kurvte uns geschickt um jedes Hindernis und wir erreichten bald unsere Unterkunft.
Bei Einkauf fürs Abendbrot trafen wir den Holzschnitzer Jón Ólafsson, der vorm Supermarkt saß und einheimische Vögel aus Holzstücken schnitzte. Da ich immernoch ein schlechtes Gewissen wegen des überfahrenen Piepmatzes hatte und er auch genau diesen Vogel geschnitzt hatte, mussten wir die 3.000 Taler quasi als Buße hier lassen und wir kauften ihm das Holzvögelchen ab.
In unserer Unterkunft war die Sauberkeit für unsere Bedürfnisse nicht wirklich akzeptabel, so dass wir beschlossen hier nur eine statt zwei Übernachtungen zu bleiben. Wir knüpften an unsere Überlegungen vom frühen nachmittag an und buchten kurzerhand für morgen eine Unterkunft in Reykjavik, wo es noch viel zu sehen und laut Vorhersage auch besseres Wetter gibt.









3 Gedanken zu „8. Tag – Westfjorde mit Planänderung“
Wie gut das ihr einen freien Koffer für Treibholz und Andenken habt ?
Sehr gut kombiniert ? Man bzw. wir müssen immer etwas Koffer-Reserve für Deko einplanen. Erfahrung macht klug.
Was wird mit einem Islandpferd? Jennifer, Du wolltest eins mit bringen ;-)?
Es macht sehr viel Spaß Eure Reise mit den schönen Bildern zu verfolgen.